INFORMATIONEN VON DER LANDESSYNODE der Evangelischen Kirche im Rheinland | Nr. 3 vom 12. Januar 2017

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Haushaltsdisziplin üben – und Spielräume für Investitionen schaffen

Oberkirchenrat Bernd Baucks legte Finanzbericht vor

 

Bad Neuenahr. Für 2017 rechnet die Evangelische Kirche im Rheinland mit einem Kirchensteuerverteilbetrag in Höhe von 717 Millionen Euro. In der  Schätzung werde von einer „Seitwärtsbewegung der Kirchensteuerentwicklung“ ausgegangen, sagte Oberkirchenrat Bernd Baucks, Leiter der Abteilung „Finanzen und Vermögen“, in seinem Finanzbericht heute Vormittag vor der Landessynode in Bad Neuenahr. Der Haushaltsansatz liege inklusive eines  Risikopuffers bei 710 Millionen Euro.

„Die Jahresergebnisse 2014 und 2015 sind wie die vorausgegangenen besser als ursprünglich in der Planung angenommen“, berichtete der rheinische Finanzchef. Das Jahr  2015 habe insgesamt mit einem Ergebnis von 7 Millionen Euro abgeschlossen. Im vergangenen Jahr sei die rheinische Kirche von weitgehend stabilen Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung ausgegangen, so Baucks. Davon könne für 2017 keine Rede mehr sein. Mit der Abstimmung in Großbritannien über den Ausstieg aus der Europäischen Union und der Präsidentschaftswahl in den USA habe es zwei bedeutsame Zäsuren gegeben. Damit sei allerdings noch nicht gesagt, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zwingend schlechter werden, sondern lediglich, dass sie anders werden.

Berechnungssysteme, die als Grundannahme auf rationalem Handeln beruhen, versagen nach Darstellung von Baucks zwangsläufig, wenn die politisch Verantwortlichen die Wirkungen komplexer Systeme unberücksichtigt lassen und populistisch ausblenden wollen. Wo es allerdings radikale Brüche im Regierungshandeln gebe, versagten Prognosemodelle. In den USA müsse man davon nach allen vorliegenden Informationen zunächst einmal ausgehen.

Zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zählt für Baucks auch, dass die soziale Schere weiter auseinander klafft. Höhere Einkommen profitierten überdurchschnittlich von der Wirtschaftsentwicklung. Die Niedrigzinsphase sei problematisch für die staatlichen Renten- und Pensionskassen, für die Kirchlichen Versorgungs- und Zusatzversorgungskassen und für die private Altersvorsorge. „Insbesondere diejenigen, die nur wenig Geld haben, das sie potenziell sparen könnten, sind die ,Gekniffenen‘, weil sie keine Möglichkeit haben, das wenige Geld in Anlagen zurückzulegen, die noch einen Ertrag abwerfen“, sagte Baucks.

In den vergangenen Jahren seien die Kirchensteuereinnahmen trotz sinkender Mitgliederzahlen nicht nur gewachsen, sondern hätten die Erwartungen noch übertroffen, erklärte Baucks. Es gebe allerdings deutliche Anzeichen dafür, dass der Wendepunkt erreicht sei, an dem die sinkende Mitgliederzahl durch die Einkommensentwicklung nicht mehr überkompensiert wird und die plausiblere Logik greift: „Weniger Mitglieder, sinkende Kirchensteuereinnahmen“.

Auch nach dem 2013 eingeleiteten Konsolidierungskurs gilt es nach Darstellung von Baucks einerseits, Ausgabendisziplin zu üben, andererseits aber auch Spielräume für Investitionen zu schaffen. Baucks: „Wir sind gewiss, dass wir mit diesem Zusammenspiel der Ausgabensteuerung einerseits und der Zukunftsinvestitionen andererseits eine Richtung verfolgen, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen einem unvermeidbaren Schrumpfungsprozess und einer nach vorn gerichteten Gestaltungsfähigkeit herstellt.“

Hinweis: Der Finanzbericht der Kirchenleitung ist in der Anlage beigefügt (Wortlautvorbehalt).

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Überblick: Ergebnisse der Wahlen zur Kirchenleitung

 

Die Landessynode hat gestern einen Teil ihres Präsidiums neu gewählt

Christoph Pistorius als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat Christoph Pistorius als hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung im Amt bestätigt. Der 54-Jährige erhielt 191 der 203 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatin bzw. einen Gegenkandidaten gab es nicht. Als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied ist Christoph Pistorius zugleich Leiter der Abteilung 2 (Personal) im Landeskirchenamt in Düsseldorf. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Barbara Rudolph als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland hat Barbara Rudolph als hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung im Amt bestätigt. Die 58-Jährige erhielt 118 der 203 abgegebenen Stimmen. Auf ihre Gegenkandidatin Pfarrerin Dr. Susanne Wolf (50) aus Wuppertal entfielen 79 Stimmen. Als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied ist Oberkirchenrätin Rudolph zugleich Leiterin der Abteilung 1 (Theologie und Ökumene) im Landeskirchenamt in Düsseldorf. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Johann Weusmann als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Dr. Johann Weusmann ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland als hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung im Amt bestätigt worden. Der 52-Jährige erhielt 181 der 199 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatin bzw. einen Gegenkandidaten gab es nicht. Als hauptamtliches Kirchenleitungsmitglied ist Weusmann zugleich Leiter der Abteilung 4 (Recht und Politik) im Landeskirchenamt in Düsseldorf. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Dr. Barbara Schwahn als nebenamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Pfarrerin Dr. Barbara Schwahn ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in ihrem Amt als nebenamtliches theologisches Mitglied der Kirchenleitung bestätigt worden. Die 51-Jährige erhielt 132 der 202 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatin bzw. einen Gegenkandidaten gab es nicht. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Andrea Aufderheide als nebenamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Pfarrerin Andrea Aufderheide ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in ihrem Amt als nebenamtliches theologisches Mitglied der Kirchenleitung bestätigt worden. Die 54-jährige Superintendentin des Kirchenkreises Altenkirchen im Westerwald, erhielt 164 der 201 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatin bzw. einen Gegenkandidaten gab es nicht. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Axel Epe zum nebenamtlichen Kirchenleitungsmitglied gewählt: Dr. Axel Epe ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum nebenamtlichen nichttheologischen Mitglied der Kirchenleitung gewählt worden. Der 66-jährige Jurist erhielt 109 der 202 abgegebenen Stimmen. Auf Hans-Henning von Bassewitz (Viersen), der sich auch um diese Position bewarb, entfielen 49 Stimmen. Elisabeth Müller-Witt (Ratingen) erhielt 42 Stimmen. Die Amtszeit dauert bis 2021.

Wolfgang Albers zum nebenamtlichen Kirchenleitungsmitglied gewählt: Wolfgang Albers ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum nebenamtlichen nichttheologischen Mitglied der Kirchenleitung gewählt worden. Der 61-jährige Rechtsanwalt und Polizeipräsident a. D. erhielt im zweiten Wahlgang 104 der 202 abgegebenen Stimmen. Auf Marlis Bredehorst (Köln), die sich auch um diese Position bewarb, entfielen 76 Stimmen. Andreas Gräwinger (Wuppertal) hatte seine Kandidatur nach dem 1. Wahlgang zurückgezogen. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Hartmut Rahn als nebenamtliches Kirchenleitungsmitglied wiedergewählt: Hartmut Rahn ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland in seinem Amt als nebenamtliches nichttheologisches Mitglied der Kirchenleitung bestätigt worden. Der 63-Jährige erhielt 151 der 201 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatin bzw. einen Gegenkandidaten gab es nicht. Die Amtszeit dauert bis 2025.

Marlis Bredehorst zum nebenamtlichen Kirchenleitungsmitglied gewählt: Marlis Bredehorst ist von der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland zum nebenamtlichen nichttheologischen Mitglied der Kirchenleitung gewählt worden. Die 60-jährige Staatssekretärin a.D. erhielt im dritten Wahlgang 93 der 196 abgegebenen Stimmen. Ihre Gegenkandidatin Gabriele Orbach erhielt 76 Stimmen. Die Amtszeit dauert bis 2025.

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