INFORMATIONEN VON DER LANDESSYNODE der Evangelischen Kirche im Rheinland | Nr. 2 vom 10. Januar 2017

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Was Christus, Gnade, Glaube und die Bibel den Menschen heute bedeuten

Rheinische Kirche legt ein theologisches Impuls-Magazin vor

Bad Neuenahr. Was sagt der christliche Glaube den Menschen heute? Diese Frage hat die Evangelische Kirche zum Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation in einem theologischen Impulspapier aufgegriffen. „Reformation – ein theologischer Impuls 2017“ lautet der Titel des als Magazin gestalteten Heftes. Gut reformatorisch greift es in vier Kapiteln vier zentrale reformatorische Überzeugungen auf: den Glauben beispielsweise, der mir guttut, wie die Unterzeile formuliert. Oder die Gnade, die mir entgegenkommt. In den beiden weiteren Kapiteln geht es um Jesus Christus und die Bibel.

In Anlehnung an die Katechismen der reformatorischen Tradition, etwa von Martin Luther oder Johannes Calvin, fragt das Impulspapier zu den vier Begriffen: Was heißt das? Und: Was bringt das? Neben knappen biblischen und theologischen Impulsen schreiben Menschen aus der rheinischen Kirche über ihren Glauben. Extremsportlicher Thomas Hoffmarck beispielsweise erzählt von einem folgenschweren Unfall und warum aus Leid auch Lachen werden kann. Und der 15jährige Schüler Tom Joel Becher fragt im Kapitel zum Glauben angesichts des Todes seines Großvaters, ob nach dem Tod wirklich Schluss ist. „Vollständig, aber nicht abgeschlossen; maßgeblich, aber nicht endgültig; lebensnah, aber nicht alltäglich“, so bezeichnete Präses Manfred Rekowski die persönlichen Glaubenszeugnisse des Impulspapiers vor der Landessynode.

Auch mit seinen Fotos regt das Impulspapier das Nachdenken über die vier zentralen reformatorischen Glaubensbegriffe an. Vier Fotografen waren eingeladen, ihre Vorstellungen von Christus, Gnade, Glaube und Bibel mit ihren Kameras in Bilder umzusetzen.

Die Impulse zu den vier zentralen reformatorischen Glaubensbegriffen sowie die zugehörigen zentralen Fotos sind auch auf Karten gedruckt, die dem Heft beiliegen und auch separat bezogen werden können. Zum Impulsheft gibt es im Internet zusätzliche Arbeitsmaterialien, die zur weiteren Beschäftigung anregen, beispielsweise in Schule und Konfirmandenarbeit. Sie sind auf der Webadresse www.impuls.2017.ekir.de abrufbar. Dort ist auch das Impulspapier zum Download eingestellt. Einen multimedialen Zugang zu „Reformation. Ein Theologischer Impuls 2017“ der rheinischen Kirche eröffnet darüber hinaus eine Multimediastory auf www.story.ekir.de/impuls.

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Wie Frauen die Kirche reformierten – von der Geschichte bis in die Gegenwart

Ausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“ auf Landessynode vorgestellt

Bad Neuenahr. Bedeutende Frauen der Reformation hat die Evangelische Kirche im Rheinland mit einer Ausstellungseröffnung am Dienstag auf der Landessynode in Bad Neuenahr gewürdigt. Die Ausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“ ist ein Beitrag der rheinischen Kirche zum Reformationsjubiläum. Sie zeigt: Die Reformation war keine „Ein-Mann-Show“ Martin Luthers.

Die Ausstellung sei ein wichtiger Beitrag zur rheinischen Art, Reformation zu feiern, sagte Präses Manfred Rekowski bei der Eröffnung. Denn sie beschränke sich nicht nur auf eine historische Sicht, sondern richte den Blick auch auf die Gegenwart und in die Zukunft.

Den Ausstellungstitel „Reformatorinnen“ bezeichnete Rekowski als „bewusste Provokation, die auch gut ins Rheinland passt“. Frauen, die die Kirche reformierten oder reformieren, „die gab und gibt es“, unterstrich er. Diese Perspektive passe zur rheinischen Kirche, weil ihr zum einen die Geschlechtergerechtigkeit ein wichtiges Anliegen sei. Zum anderen sei es typisch für die rheinische Kirche, die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen. Dies tue die Ausstellung, indem sie anhand von Biographien sichtbar mache, wie viel Mut, Kreativität und Innovationspotenzial nötig waren, um die Kirche zu reformieren.

Die Ausstellung stellt 13 bedeutende Frauen der Reformation vor. Ausgewählt wurden drei Gruppen, erläuterte Irene Diller, theologische Dezernentin in der Gender- und Gleichstellungsstelle der Evangelischen Kirche im Rheinland, die das Projekt entwickelt und realisiert hat. Erstens Frauen, die als Schriftstellerinnen theologisch gearbeitet haben, wie Argula von Grumbach. Sie verfasste Flugschriften in hohen Auflagen, „die mit denen von Luther durchaus mithalten können“, so Diller. Zweitens Herrscherinnen, die beherzt das umsetzten, was sie für wahr und richtig hielten, wie Elisabeth von Calenberg-Göttingen. Die Herzogin habe eine Landeskirchenordnung und die erste protestantische Staatsethik verfasst. Drittens Ehefrauen von Reformatoren, die wie Luthers Frau Katharina von Bora das reformatorische Wirken unterstützten und beförderten.

„Später kamen andere Rollen hinzu, die Frauen wahrnehmen konnten und in denen sie die Kirche weiterhin reformierten“, so Diller. Deshalb gehörten auch Friederike Fliedner, die Mitbegründerin der Kaiserswerther Schwesternschaft, die erste ordinierte Theologin der rheinischen Kirche, Pfarrerin Ilse Härter, und die Theologin Dorothee Sölle in die Ausstellung.

Neun Reformatorinnen können Besucherinnen und Besucher der Landessynode auch persönlich begegnen. Als lebensgroße Holzfiguren stehen sie im Dorint Parkhotel, dem Tagungszentrum in Bad Neuenahr, und im angrenzenden Dahliengarten – für ein Selfie oder eine Begegnung auf Augenhöhe. Über QR-Codes auf den Figuren und Roll-Ups sowie auf der Internetseite www.reformatorinnen.de können auch Gespräche der Frauen in Szenen ihres Lebens verfolgt werden.

Die multimediale Ausstellung wurde finanziell gefördert von der Staatsministerin für Kultur und Medien und wird in diesem Jahr noch an rund 40 Orten zu sehen sein: in vielen Kirchenkreisen im Rheinland, beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin, bei der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg, beim ökumenischen Christusfest in Koblenz und auf der nordrhein-westfälischen Landesgartenschau in Bad Lippspringe. Im Kirchenkreis Essen wird die Ausstellung voraussichtlich vom 2. bis 25. September in der Kirche am Markt in Kettwig gezeigt.

Weitere Kirchengemeinden können die Wanderausstellung für Termine in 2018 buchen bei der Gender- und Gleichstellungsstelle der rheinischen Kirche: www.ekir.de/gender. Voraussichtlich im März erscheint zudem ein ausführlicher Ausstellungskatalog.

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Vorschläge für die Wahlen zur Kirchenleitung eingebracht

Rheinische Landessynode wählt einen Teil ihres Präsidiums neu

Bad Neuenahr. Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland wählt bei ihrer Tagung in Bad Neuenahr in dieser Woche auch Mitglieder der 15-köpfigen Kirchenleitung (Präsidium der Synode) neu. Die Vorgeschlagenen stellen sich am morgigen Mittwochvormittag der Landessynode vor, gewählt wird für die nachfolgenden Positionen dann am Mittwochnachmittag. Es wurden heute folgende Wahlvorschläge eingebracht:

-          Position 2 (Leitung der Abteilung 2, Personal), Voraussetzung: ordinierte Theologin/ordinierter Theologe mit der Befähigung zur Übernahme einer Pfarrstelle, Amtszeit 2017 bis 2025: Vizepräses Christoph Pistorius (54), Mettmann.

-          Position 4 (Leitung der Abteilung 1, Theologie und Ökumene), Voraussetzung: ordinierte Theologin/ordinierter Theologe mit der Befähigung zur Übernahme einer Pfarrstelle, Amtszeit 2017 bis 2025: Oberkirchenrätin Barbara Rudolph (58), Düsseldorf, oder Pfarrerin Dr. Susanne Wolf (50), Wuppertal.

-          Position 5 (Leitung der Abteilung 4, Recht und Politik), Voraussetzung: rechtskundiges Mitglied mit der Befähigung zum Presbyteramt und zum Richteramt, Amtszeit 2017 bis 2025: Vizepräsident Dr. Johann Weusmann (52), Düsseldorf.

-          Position 7 (nebenamtliches theologisches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: ordinierte Theologin/ordinierter Theologe, Amtszeit 2017 bis 2025: Pfarrerin Dr. Barbara Schwahn (51), Düsseldorf.

-          Position 9 (nebenamtliches theologisches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: ordinierte Theologin/ordinierter Theologe, Amtszeit 2017 bis 2025: Superintendentin Andrea Aufderheide (54), Urbach.

-          Position 10 (nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: Mitglied einer Kirchengemeinde, welches die Befähigung zum Presbyteramt besitzt, Amtszeit: Rest der laufenden Amtszeit bis 2021: Richter am OLG a. D. Hans-Henning von Bassewitz (68), Viersen, oder Dr. Axel Epe (66), Düsseldorf, oder Dipl. rer. pol. Elisabeth Müller-Witt (MdL, 63), Ratingen.

-          Position 11 (nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: Mitglied einer Kirchengemeinde, welches die Befähigung zum Presbyteramt besitzt, Amtszeit 2017 bis 2025: Polizeipräsident a. D. Wolfgang Albers (61), Bonn, oder Dipl.-Finanzwirt Andreas Gräwinger (51), Wuppertal, oder Staatssekretärin a. D. Marlis Bredehorst (60), Köln.

-          Position 13 (nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: Mitglied einer Kirchengemeinde, welches die Befähigung zum Presbyteramt besitzt, Amtszeit 2017 bis 2025: Dipl.-Volkswirt Hartmut Rahn (63), Solingen.

-          Position 15 (nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung), Voraussetzung: Mitglied einer Kirchengemeinde, welches die Befähigung zum Presbyteramt besitzt, Amtszeit 2017 bis 2025: Ltd. Regierungsschuldirektor Peter Epp (55), Schweich.

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